Wann Mitarbeiter ihren Führungskräften folgen

James Kouzes und Barry Posner, zwei der führenden Leadership Experten der heutigen Zeit, haben in ihrem Buch „Leadership Challenge“ untersucht, wie Führungspersönlichkeiten ihr eigenes Handeln sehen. Sie haben dafür 5 essentielle Punkte identifizieren können:

• Werte leben
• Gemeinsame Vision entwickeln
• Herausforderungen suchen
• Handlungsspielraum geben
• Ermuntern und ermutigen

Da Führung ein wechselseitiger Prozess zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist, haben die Forscher im Zeitraum zwischen 1980 und heute zusätzlich 75.000 Mitarbeiter/innen aus den USA, Europa, Asien und Südamerika befragt, was sie sich von ihren Führungskräften wünschen. Alle teilnehmenden Mitarbeiter/innen erhielten hierfür eine Liste mit 20 Werten, Merkmalen und Charaktereigenschaften von Führungspersönlichkeiten, die sich aus der vorherigen Untersuchung der Führungskräfte ergeben haben. Die Mitarbeiter/innen haben dabei die Aufgabe, genau 7 mit Hilfe folgender Fragestellung auszuwählen:

Welche sieben Eigenschaften suchen oder bewundern Sie an einer Führungspersönlichkeit, so dass Sie bereit wären, dieser zu folgen, ohne dass Sie es müssen.

Die Ergebnisse zeigen, dass folgende vier Merkmale jeweils mehr als 60 Prozent der Stimmen erhalten haben:

• ehrlich/ aufrichtig
• zukunftsorientiert
• inspirierend
• kompetent

Dabei ist vor allem spannend, dass die Ergebnisse im Laufe der Jahre konstant geblieben sind und sie sich auch im Hinblick auf demografische, organisationsbedingte oder kulturelle Unterschiede nicht gravierend unterscheiden. Drei der vier Merkmale bilden zudem das, was Kommunikationsexperten als persönliche Glaubwürdigkeit bezeichnen (ehrlich/ aufrichtig, inspirierend und kompetent). Die Studie zeigt damit sehr eindrucksvoll, dass der Wertekanon trotz Wirtschaftswachstum, Rezession, Globalisierung und Co. stabil geblieben ist und die Glaubwürdigkeit von Führungspersönlichkeiten das Fundament von Führung darstellt; gemäß dem Motto „Wenn du nicht an den Boten glaubst, dann glaubst du auch die Botschaft nicht.“

Ihre Barbara Ries